Freitag, 14. März 2008




Frankreich im Jahre 1724. In Lumpen gehüllt und des Französischen nicht mächtig, klopft die Achtzehnjährige, wegen Diebstahls verurteilte Waise Anna Maria Inderbitzin bei einer wohlhabenden Adelsfamilie an. Und sie gibt, durch genaue Beobachtung geschult, eine wahrhaft meisterliche Vorstellung. Sie wird als verirrte Tochter aus angesehenem Hause aufgenommen, gepflegt und in die besten Kreise eingeführt. Aber die ehrgeizige junge Frau will mehr: Ins Zentrum der Welt, an den Hof in Versailles. Kurz bevor sie ihr Ziel erreicht, wird sie entlarvt, nach Schwyz geschleppt und zum Tode verurteilt. Da taucht überraschend ein junger deutscher Gerber auf, der sie vom Galgen weg zu ehelichen begehrt, wie es ein altes Gesetz erlaubt. Die Protokolle des Prozesses sind ein sensationeller Archivfund; Margrit Schriber hat den Stoff zu einem wunderbaren Roman über eine unzeitgemässe junge Rebellin verwoben.