Mittwoch, 13. Februar 2008

Der Mensch im Bild


© Werner Bischof, Kambodscha, 1952


Das Museum Haus Ludwig für Kunstausstellungen in Saarlouis zeigt bis zum 27. April 2008 die Ausstellung "Werner Bischof - Classics". Die Ausstellung zeigt das beeindruckende Lebenswerk des Schweizer Fotografen Werner Bischof (1916-1954), einem der bekanntesten Reportage-Fotografen des 20. Jahrhunderts.
Werner Bischof reiste als Photograph in den 1940 und 50er Jahren durch das verwüstete Nachkriegseuropa, berichtete über die Hungersnot in Indien, die Kriege in Korea und Indochina, den Alltag in Japan und Südamerika. In den Illustrierten "Du", "Life", "Paris Match" u.a. sahen damals Millionen Menschen seine Reportagen und waren ergriffen von seinem "menschlichen Blick", mit dem er das Ungeheuerliche und das Alltägliche dieser Zeit darstellte.
„Human Interest“ wird heute die Photographie genannt, die damals Werner Bischof zusammen mit Cartier-Bresson, Capa, Seymour, Rodger u.a. schuf. Ihre Reportagen bedienten nicht mehr die sensationshungrige Illustriertenpresse mit Kriegspathos und Greuelphotos, sondern suchten nach wahrhaftigen Bildern, die inmitten der Katastrophen den Schmerz und das Leid des einzelnen Menschen zeigen, und welche Überlebenskraft und Zuversicht sich in ihnen verkörpert.

http://www.saarlouis.de/freizeit_tourismus/151.php

2 Kommentare:

Pantalone hat gesagt…

Pantalone hat Werner Bischof übrigens in Paris entdeckt. Kennst du Les Halles? Kennst du Fnac? Gigantischer Laden in riesigem Shopping-Center. Pantalone hat in einem Programmheft gelesen, dass im Fnac eine Werner Bischof-Ausstellung sei. Er fand sie nicht. Fragte eine Kassiererin, und die wies ihm den Weg in den kleinen Ausstellungsraum. War sehr eindrücklich. Pantalone hat auch drüber geschrieben..
Die Werner Bischof Website ist sehr ergiebig, für Leute, die nicht wissen, wo Saarlouis ist.

Ebenfalls sehr empfehlenswert für alle Foto-Interessierten: Die Ausstellung über Theo Frey in der Fotostiftung Schweiz in Winterthur. Wenn andere fotografierten, hat Frey oft in die Gegenrichtung geschaut: Er hat zum Beispiel eine Serie über das Putzpersonal an der Landi 1939 gemacht, oder das Publikum eines Mordprozesses dokumentiert. Er hat Kücheneinrichtungen aus den 30 Jahren dokumentiert. Und er besuchte Arbeitslose, die in den dreissiger Jahren auf einer Abfallhalde bei Zürich hausten. Pantalone hatte keine Ahnung, dass es in der Schweiz so etwas gab. Für die Ausstellung wurden viele Fotos vergrössert, die Frey nach der Herstellung der Kontaktkopie als uninteressant taxierte. Gerade diese Fotos sind heute zum Teil von grösstem Interesse. Genial ein Foto von der Trogener Landsgemeinde 1968. Hunderte Männer von hinten. Zuhinderst ein behelmter Ordnungshüter, der eine Frau wegweist. Apropos Frauen und Trogen: Erst seit 1989 dürfen dort die Frauen stimmen. Aber: Wald, ebenfalls Appenzell Ausserrhoden war die erste Schweizer Gemeinde mit Ausländerstimmrecht.

Gantenbein hat gesagt…

Merci, Pantalone, für deine Ergänzungen und den Link zur Fotostiftung Winterthur.

Gruss von Gantenbein